Montag, 16. September 2013, 19h
Weltcafe
Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien
Als 1938 Juden und Verfolgte des Naziregimes versuchten,
in die Schweiz und andere für sie sichere Länder zu fliehen,
wurden viele, wenn nicht die meisten von ihnen abgewiesen.
Heute 2013, in einer Zeit größten Wohlstandes,
weisen diesmal wir selbst Menschen ab, deren Tod uns egal ist.
Der Maler und Konzept-Künstler Wolf Werdigier hat mit 10
der 65 Asylwerber, die in der Votivkirche
gegen ihre unwürdigen Bedingungen demonstrierten, gesprochen
und sie nach den Gründen ihrer Flucht befragt.
Jeder Einzelne hat ein anderes Schicksal
und dennoch verblüffte eine Gemeinsamkeit:
In jedem dieser so verschiedenen Schicksale gab es einen Punkt,
ab dem das Leben plötzlich anders war:
Unwiederbringlich und nicht wiederherstellbar.
Diesen Wendepunkt in jeder Biographie fasste der Maler in ein Bild,
sodass je 1 Bild zu jedem der 10 Schicksale entstand.
Die Bilder haben das Format 70 x 100
und sind in Ink-wash-Technik auf Papier ausgeführt.
Im Rahmen des Eröffnungs-Events wird Paul Gulda
Bach - Interpretationen spielen, die im Zusammenhang
mit dem Ort der Votivkirche stehen.
Etwa die Hälfte der Asylwerber haben bereits
einen endgültigen negativen Bescheid. Die andere Hälfte
ist noch im Berufungsverfahren.
Wir werden versuchen, dass einige von ihnen bei der Eröffnung
anwesend sein können.
Die Besucher der Ausstellung werden die Möglichkeit haben,
die Bilder käuflich zu erwerben, der Erlös aller Einnahmen wird den Asylwerbern zugutekommen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.