Tagebuch 22. April 2017

Violinkonzert Tschaikovsky op 35 im Wiener Konzerthaus: Welch ein Irrtum! Wann immer ich dieses Konzert hörte, dachte ich, dass angesichts der  Millionen Menschen, die im Schlamm verbluten und elend sterben, nichts  die Existenz des Menschen rechtfertigen würde, gaebe es nicht diese Musik. Und  Tschaikovsky bejubelt den Menschen wie einen Phoenix aus der Asche.

Erst jetzt las ich nach: Tschaikovsky war zu diesem Zeitpunkt wahnsinnig gluecklich nach langer Depression. Einer Depression, weil er heiratete um der Gesellschaft gerecht zu werden, wahnsinnig gluecklich, weil er sich mit seinem homosexuellen Freund in die Schweiz zurueckzog und komponierte.