F. Rodin Analogie

 


Rodin Analogie - Ausstellung der weibliche Blick - Wolf Werdigier

Was berührt mich als Mann?

Simone de Beauvoir: „Der Vorteil, den ein Mann besitzt und der für ihn von Kindheit an spürbar ist, besteht darin, dass seine Berufung als Mensch keinen Widerspruch zu seiner Bestimmung als Mann darstellt. Durch die Gleichsetzung von Phallus und Transzendenz (Eroberung der Welt) ergibt es sich, dass seine sozialen oder geistigen Erfolge ihm ein männliches Prestige verleihen.“ Doch so selbstverständlich ist das nicht: wenn ich in der Schule der Kleinste und Schwächste war, war ich gezwungen mir Dinge anzueignen, die nicht meine waren. Noch deutlicher beschreibt dies Klaus Theweleit, wie der menschliche Köper, der unfertige Männliche, auf eine lebensvernichtende Realität eingestellt wird. Er beschreibt die männliche Körpererfahrung, die sich bereitwillig stellen und in das mörderische, soldatische Erlebnis kanalisieren lässt.


Wo war meine Körperlust der Bewegung, der Ästhetik, und des Tanzes, als ich Judo machte? Sind nicht die jungen Männer alle oder oft fehlgeleitet mit dem Macho Leitbild der härte, der kraft und des Kampfes?

Wenn mein Vater das Trauma seiner Erniedrigung im KZ nicht verarbeiten konnte, war seine Identifikation mit den jungen Israelis, oder sogar seine Hereinnahme als söhne in seine Familie, eine Reaktion auf diese Sicht der elenden Diaspora Juden. Er wollte also nicht diesen schwächlichen, zarten kleinen eigenen Sohn, er wollte die wilden israelischen Krieger.