DER BLICK - DER MICH NICHT ERKENNT

DER BLICK, DER MICH
NICHT ERKENNT

Entsprechend des griechischen Mythos "Orpheus und Eurydice"
blickt Euphors verbotener Weise zurück und verliert Eurydice für
immer. Das Thema dieser Ausstellung ist eine Neuformulierung,
die sich aus der Perspektive Eurydices ergibt: Eurydice kehrt selbst
um, da sie nicht mit Orpheus auf der gleichen Welt leben möchte,
in dem Moment als sie seinen Blick sieht und sich in seinem Blick
nicht erkannt fühlt. Er sieht Ding in ihr, die für sie nicht die
Bedeutung der Liebe und der Beziehung haben.

In Tschechows Theaterstück "Die Möwe" bewundert Nina ihren
Geliebten Trigorin wegen seiner dichterischen Kreativität und seiner
poetischen Schaffenskraft und glaubt, ihn deshalb zu lieben. Trigorin
seinerseits benützt diese Bewunderung, um seine sexuelle Begierde
an ihr auszuleben.

Von der schlafenden Albertine sagt Proust: "Mir, der ich mehrere
Albertinen in einer einzigen kannte, kam es vor, als sähe ich noch
viele andere ebenfalls neben mir ruhen..."
(A la recherche du temps perdu)